Umfrage – Wie verändert das Smartphone die Kommunikation

Sind Smartphones eher Fluch oder Segen? Über diese Frage lässt sich ausdauernd diskutieren. „Mit den Alleskönnern sind wir ständig erreichbar und ständig online – gleichzeitig können sie aber auch unsere traditionelle Gesprächskultur zerstören“, meint Oliver Schönfeld vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Wie bestimmen Smartphones heute unsere Kommunikation? Das hat eine im Auftrag von Roland Rechtsschutz durchgeführte forsa-Umfrage untersucht.

Das Handy darf mit aufs stille Örtchen

Bei dem einen brummt es, beim anderen piept es, beim nächsten klopft es: So schön es auch ist, von Freunden und Bekannten ständig über alles auf dem Laufenden gehalten zu werden, so nervig kann es manchmal sein: Die Dauerbeschallung durchs Smartphone führt bei gut einem Drittel der Smartphone-User dazu, dass sie sich manchmal gestresst oder genervt fühlen. Von den unter 30-Jährigen, die bestimmte Messaging-Dienste auch am häufigsten nutzen, fühlt sich sogar knapp die Hälfte durch eingehende Mitteilungen oder Benachrichtigungen auf ihrem Smartphone gestresst.

 

Doch hat das Handy eigentlich auch mal Sendepause?

Für immerhin 45 Prozent der Befragten ist das Smartphone tabu, wenn sie sich mit Freunden treffen. Interessanterweise darf das Handy bei vielen sogar mit aufs stille Örtchen: 55 Prozent der Männer haben kein Problem damit, ihr Handy auf der Toilette zu nutzen. Bei den Frauen sind es 44 Prozent. Für sieben Prozent der Befragten spielt der Ausschaltknopf gar keine Rolle: Sie nutzen ihr Smartphone zu jeder Tages- und Nachtzeit.

 

Wenn das Smartphone zum Streitpunkt wird

Es ist heute keine Seltenheit mehr, dass vier Menschen gemeinsam am Tisch sitzen und drei davon auf ihr Smartphone starren – nur, um kurz E-Mails zu checken oder schnell etwas zu googeln. Ist die ständige Nutzung inzwischen selbstverständlich oder sind die Mitmenschen da auch schon mal genervt? Der Umfrage zufolge hat bei knapp jedem fünften Befragten die alltägliche Smartphone-Nutzung bereits einmal zu Ärger oder Streit mit anderen Menschen geführt.  Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 37 Prozent, denen das Handy schon Ärger einbrachte. Am häufigsten gab es Zoff mit der Familie, dem Partner sowie Freunden und Bekannten. Es folgen mit einigem Abstand Kollegen und der Chef oder Vorgesetzte.

 

Mit dem Smartphone wird auch noch telefoniert

72 Prozent der Befragten nutzen Messaging-Dienste wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 89 Prozent. E-Mail und SMS werden zur rein schriftlichen Kommunikation dagegen weniger häufig genutzt.  Ein Viertel aller Befragten möchte das Gegenüber auch sehen und greift daher auf Video-Telefonie via Skype oder FaceTime zurück. Trotz der Vielzahl an Kommunikationskanälen geht der ursprüngliche Sinn des Mobiltelefons nicht ganz verloren: Immerhin 81 Prozent nutzen das Smartphone, um telefonisch mit Freunden und Bekannten Kontakt zu halten. (djd).

 

Spaß geht vor Sicherheit

(djd). Selfies am Strand, die Kinder im Planschbecken oder gar das Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung: Mit einem Klick kann man Dokumente, Fotos und Videos mit seinem Freundes- und Bekanntenkreis teilen. Dass nicht alle Messaging-Dienste sonderlich sicher sind und die Daten womöglich von Dritten abgefangen werden könnten, scheint die meisten nicht zu stören. Bei einer von Roland Rechtsschutz beauftragten forsa-Umfrage gaben 62 Prozent an, beim Versand von Fotos, Videos oder vertraulichen Nachrichten nicht auf eine sichere Übermittlung der Daten zu achten. Interessant: In Ostdeutschland ist man mit 47 Prozent deutlich sensibler im Umgang mit persönlichen Daten als im Westen, wo nur 36 Prozent Daten verschlüsseln oder ihre Dokumente mit Bedacht verschicken.

 

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